Zum Umgang mit dem kolonialen Erbe - Vortrag mit Prof. Dr. Inés de Castro

Eine Veranstaltung im Rahmen des Landesmissionsfestes

Das Stuttgarter Linden-Museum ist ein ethnologisches Museum, das heute rund 160.000 historische und zeitgenössische Zeremonialund Alltagsgegenstände sowie Kunstwerke aus Afrika, Nord- und Lateinamerika, Asien, Australien und Ozeanien beherbergt.
In seinen Anfängen war es eng mit der Zeit des Kolonialismus verbunden. Träger des Museums war der „Württembergische Verein für Handelsgeographie“, der1883 gegründet wurde. Vor allem durch die Aufrufe seines Vorsitzenden Karl Graf von Linden motiviert, kamen gerade in dieser Anfangszeit zahlreiche Sammlungen unter umstrittenen oder ethisch verwerflichen Bedingungen in unser Haus. Dies gilt insbesondere für Sammlungen aus ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika.
Zum kolonialen Erbe zählt auch die grundsätzliche Ausrichtung auf „außereuropäischen“ Sammlungen, die eine klare Trennung zwischen Europa und dem „Rest der Welt“ legitimierte und mit einer eurozentrischen kulturellen Hierarchisierung verbunden war.
Wie kann ein ethnologisches Museum diese Last des kolonialen Erbes heute überwinden? Wie kann ein verantwortungsvoller Umgang mit den Sammlungen und deren Geschichte aussehen? Welche Rolle spielt dabei Restitution?
Und wie kann das Museum Zuschreibungen und Stereotype des „Fremden“ durch neue Sichtweisen und Netzwerke ersetzen und zu einem gesamtgesellschaftlichen Umdenken beitragen? Mit diesen
Fragen beschäftigt sich der Vortrag der Direktorin des Linden-Museums Stuttgart, Frau Prof. Dr. Inés de Castro.

Eintritt: 6 €
Eine Veranstaltung im Rahmen des Landesmissionsfestes, das am 15./16. Juni 2024 rund um die Pauluskirche stattfindet.